Laborbefunde II

Fehler, die bei der Labordiagnostik auftreten können, sind häufig. Ursache sind oft Mängel in der Kommunikation und Organisationsfehler in der Administration der Patientenakten/-dokumente. Eine generelle Präventionsstrategie ist die Etablierung von standardisierten Methoden für die einzelnen (möglichst wenigen!) Arbeitsschritte.

Im zweiten Teil präsentieren wir Tipps, die Fehler während oder nach dem Eintreffen des Befundes verhindern können.

„Typische“ Fehler aus www.jeder-fehler-zaehlt.de 
  • Ein pathologischer Laborbefund wird nicht sofort weiterverfolgt. Er geht in der Praxis „verloren“.
  • Verantwortungsbereiche überschneiden sich und sind z. T. unklar (zwischen ärztlichen Kollegen oder zwischen MFA und Ärztinnen/Ärzten).
  • Es sind vor allem Organisationsfehler in der Administration der Patientenakten/-dokumente
  • Häufige Folgen sind eine Verschlechterung des Krankheitszustands des Patienten durch die verzögerte Behandlung.
Tipps – aus der Praxis für die Praxis
  • Jeder Befund wird dem Behandelnden vorgelegt und von ihr oder ihm signiert.
  • Auf dem Befund in der EDV wird sofort das weitere Prozedere notiert (Vorsicht Post-its: die gehen auch mal ab!).
  • MFA setzt die jeweilige Anordnung um.
  • Der Befund wird erst dann abgelegt (Papier/elektronisch).
  • Elektronische Befunde kommen sofort in die Patientenkartei (keine Übertragungsfehler).
  • Bei regelmäßigen Kontrollen steht auf der Patientenmaske ein Hinweis darauf (z. B. MTX-Therapie).
  • Für häufige Laborwerte wird mit dem Labor eine Liste von Alarmwerten zusammengestellt, damit Labor und MFA wissen, wann sie sofort reagieren müssen.
  • Die Aufgaben sind eindeutig definiert (wer liest, wer veranlasst was?).
Aus der Literatur (1,2)
  • Verwenden Sie ein Standardverfahren für alle Arten von Befunden.
  • Verfolgen Sie die Devise: alle Befunde kommen zurück zum Patienten.
  • Dokumentieren Sie Eingang, Datum des Befundes und die Konsequenz aus dem Befund („o. B.“, Patient einbestellen, weitere Diagnostik).
  • Richten Sie ein doppeltes System für das Rückverfolgen von Befunden ein (von Probenentnahme bis Reaktion auf Befund), z. B. auf Papier und in der EDV, im Labor und in der Praxis (regelmäßiger Abgleich einer Liste aller ausstehenden Befunde aus der Praxis-EDV mit einer Liste aus dem Labor).

1. Bowden P. Results management. Clinical risk management in primary care. Haynes K, Thomas M. Radcliffe Publishing Oxon (UK), 2005
2. Elder N. Outpatient primary care safety: The example of the testing process. Präsentation an der University of Cincinnati Juni 2005

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